Vorschuluntersuchung: Diese Tests erwartet das Kind

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Die Vorschuluntersuchung ist ein wichtiger Schritt für jedes Kind auf dem Weg in die Schule. Sie dient dazu, den Entwicklungsstand des Kindes zu überprüfen und mögliche gesundheitliche oder kognitive Besonderheiten frühzeitig zu erkennen. Während der Untersuchung werden nicht nur körperliche, sondern auch sprachliche und soziale Fähigkeiten des Kindes getestet. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Kind bestmöglich auf die schulischen Anforderungen vorbereitet ist. Was Eltern erwarten können und wie die Untersuchung abläuft, erfahren Sie hier.

Vorschuluntersuchung für einen erfolgreichen Start in die Schule (Video)

Die Zeit, vor der Einschulung ist für die Kinder mit viel Freude verbunden – aber auch mit einigen Herausforderungen. Die meisten Jungen und Mädchen freuen sich sehr auf die Schule. Sie wollen endlich zu den Großen gehören und damit beginnen, Lesen und Schreiben zu lernen. Auch die Eltern sind meistens sehr stolz, wenn die Kinder diese neue Etappe des Lebens antreten. Bevor es soweit ist, kommt es jedoch zu einer Vorschuluntersuchung. Dabei werden die Kinder genau untersucht, um festzustellen, ob sie dazu bereit sind, diesen Schritt zu machen.

Die Eltern sehen diesem Test jedoch häufig skeptisch entgegen. Viele von ihnen haben Sorgen, dass die Ärzte und medizinischen Assistenten Defizite bei ihren Kindern feststellen könnten. Das könnte zu einer verzögerten Einschulung führen. Daraus entstehen zahlreiche Probleme, da bei den Kindern die Vorfreude meistens bereits sehr groß ist. Darüber hinaus ist es für sie sehr unangenehm, wenn alle ihre bisherigen Freunde eingeschult werden, sie selbst jedoch noch ein weiteres Jahr im Kindergarten bleiben müssen.

Trotz dieser Bedenken ist die Vorschuluntersuchung sehr nützlich, um die Schulfähigkeit festzustellen. Daher sollten die Eltern sie als Hilfestellung bei der Entwicklung des Kindes betrachten. Wichtig ist es in jedem Fall, sich genau über den Ablauf der Tests zu informieren. Das kann die Bedenken gegenüber der Vorschuluntersuchung deutlich abbauen.

Video: Checkliste Einschulung – das sollte Ihr Kind können

Zahl der Einschulungen steigt weiter

Die Zahl der Kinder, die jedes Jahr in Deutschland eingeschult werden, ist sehr hoch. Bereits seit Langem liegt sie über 700.000 Schüler pro Jahr. In den letzten Jahren ist die Zahl sogar nochmals deutlich angestiegen. Das hat zur Folge, dass sich jedes Jahr Hunderttausende Familien in Deutschland mit der Vorschuluntersuchung auseinandersetzen müssen. Daher ist eine umfassende Information zu diesem Thema sehr wichtig.

Zahl der Einschulungen steigt weiter

Zahl der Einschulungen steigt weiter
Jahr Einschulungen (Anzahl) Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr Gesamtzahl der Einschulungen in Deutschland Regionale Unterschiede (West/Ost)
2019 765000 765000 Westdeutschland: 650.000 | Ostdeutschland: 115.000
2020 780000 0,0196 1545000 Westdeutschland: 660.000 | Ostdeutschland: 120.000
2021 795000 0,0192 2340000 Westdeutschland: 670.000 | Ostdeutschland: 125.000
2022 810000 0,0189 3150000 Westdeutschland: 680.000 | Ostdeutschland: 130.000
2023 825000 0,0185 3975000 Westdeutschland: 690.000 | Ostdeutschland: 135.000
2024 840000 0,0182 4815000 Westdeutschland: 700.000 | Ostdeutschland: 140.000
Quelle: Eigene Recherche, ein Auszug

Video: Alle kommen mit: Fördern statt Klassenwiederholung

Schulische Laufbahn ist nicht immer erfolgreich

Die Freude bei der Einschulung weicht bei vielen Kindern bereits nach kurzer Zeit einer starken Ablehnung gegenüber der Schule. Zahlreiche Jungen und Mädchen bekommen bereits frühzeitig Probleme damit, dem Unterricht zu folgen. Das kann schwere Folgen haben. Zum einen leidet die schulische Leistung darunter erheblich. Viele Schüler müssen daher eine Klasse wiederholen. Die unten stehende Tabelle zeigt zwar, dass der Anteil der Wiederholer in den letzten Jahren zurückgegangen ist.

Dennoch sind davon Jahr für Jahr viele Tausend Kinder betroffen. Wenn das Kind die Vorgaben des Unterrichts nicht umsetzen kann, entwickelt es außerdem häufig eine ablehnende Haltung gegenüber der Schule. Das führt dazu, dass es sich weniger anstrengt oder den Unterricht stört. Solche Verhaltensweisen verfestigen sich häufig und bleiben auch nach dem Wiederholen der Klasse erhalten – obwohl die Schülerin oder der Schüler dem Unterricht danach wieder besser folgen könnte.

Wiederholeranteil in Deutschland: Tabelle in Prozentzahlen
Jahr Wiederholeranteil (%) Bemerkungen
2019 0,026 Im Jahr 2019 lag der Wiederholeranteil in Deutschland bei 2,6%. Dies bedeutet, dass etwa 2,6% der Schüler das Schuljahr wiederholen mussten, was eine leichte Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Ein möglicher Grund für diesen Anstieg könnte in den sich verändernden Anforderungen in den Schulen und der individuellen Entwicklung der Schüler liegen.
2020 0,029 Der Wiederholeranteil stieg leicht auf 2,9% im Jahr 2020. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen haben wahrscheinlich einige Schüler in ihrer Lernentwicklung beeinträchtigt, was zu einer Zunahme der Wiederholerzahlen führte.
2021 0,031 2021 war ein Jahr, in dem der Wiederholeranteil weiter anstieg und mit 3,1% den höchsten Wert der letzten Jahre erreichte. Die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und der Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Online-Lernen hatten sich negativ auf die schulischen Leistungen vieler Schüler ausgewirkt.
2022 0,028 Im Jahr 2022 fiel der Wiederholeranteil wieder auf 2,8%, was darauf hinweist, dass sich die Bildungseinrichtungen zunehmend an die neuen Lernbedingungen anpassten. Trotz der Herausforderungen des vorherigen Jahres gab es Anstrengungen, die Lernrückstände der Schüler durch spezielle Fördermaßnahmen auszugleichen.
2023 0,027 Der Wiederholeranteil ging auf 2,7% zurück, was darauf hindeutet, dass sich die Situation langsam stabilisierte. Schulen und Lehrer haben mehr Erfahrung mit hybriden Lernmethoden gesammelt, und viele Schüler konnten ihre Defizite besser aufholen.
Quelle: Eigene Recherche, ein Auszug

Schulfähigkeit sicherstellen: Grundgedanken der Vorschuluntersuchung

Die Grundgedanken der Vorschuluntersuchung bestehen darin, die oben geschilderten Probleme zu vermeiden. Wenn ein Kind noch nicht schulfähig ist und dennoch eingeschult wird, kann das die beschriebenen Probleme verursachen. Um das zu vermeiden, ist es besser, wenn es noch ein weiteres Jahr im Kindergarten bleibt und daraufhin die Schule mit einer guten Leistung beginnt.

Darüber hinaus wird anhand der Tests klar, welche Defizite die Kinder aufweisen. Das macht es möglich, gezielt an ihnen zu arbeiten. Daher sehen die Vorgaben in manchen Bundesländern vor, dass die Vorschuluntersuchung bereits im vorletzten Kindergartenjahr stattfindet. Auf diese Weise bleibt genügend Zeit für eine intensive Förderung. Das macht es möglich, trotz der vorhandenen Defizite die Schule zum vorgesehenen Zeitpunkt zu beginnen.

Eine weitere Frage, die viele Eltern beschäftigt, besteht darin, wer für die Vorschuluntersuchung zuständig ist.

Eine weitere Frage, die viele Eltern beschäftigt, besteht darin, wer für die Vorschuluntersuchung zuständig ist.(#01)

 

Wer ist für die Vorschuluntersuchung verantwortlich?

Eine weitere Frage, die viele Eltern beschäftigt, besteht darin, wer für die Vorschuluntersuchung zuständig ist. Diese liegt im Zuständigkeitsbereich des örtlichen Gesundheitsamtes. Dieses führt die Untersuchung entweder in den eigenen Räumlichkeiten durch oder entsendet seine Mitarbeiter zu den Schulen oder Kindergärten in der Umgebung. Die Tests selbst werden in der Regel von Ärzten und medizinischen Assistenten durchgeführt. In den meisten Städten gibt es eine spezielle Abteilung des Gesundheitsamtes, die für die Betreuung der Schulen zuständig ist.

Wann findet der Einschulungstest statt?

Wann die Vorschuluntersuchung stattfindet, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In manchen Gegenden wird sie sehr früh durchgeführt – bis zu 1,5 Jahre vor dem geplanten Einschulungstermin. Das soll die Möglichkeit bieten, eventuell vorhandene Defizite bis zu Einschulung aufzuarbeiten – beispielsweise durch eine gezielte Sprachförderung oder durch eine Therapie zur Verbesserung der Motorik. In vielen anderen Bundesländern finden die Untersuchungen hingegen im Laufe des letzten Kindergartenjahrs statt. In einigen Fällen werden sie sogar erst kurz vor der Einschulung durchgeführt.

Die Einschulungsuntersuchung besteht aus mehreren einzelnen Tests.

Die Einschulungsuntersuchung besteht aus mehreren einzelnen Tests.(#02)

 

Untersuchungen bei der Vorschuluntersuchung: Ein Überblick über die wichtigsten Tests (Video)

Die Vorschuluntersuchung umfasst verschiedene Tests, die dazu dienen, die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes zu überprüfen und seine Eignung für den Schulstart zu beurteilen. Diese Tests variieren je nach Bundesland, beinhalten jedoch in den meisten Regionen ähnliche Untersuchungen. Ziel ist es, frühzeitig eventuelle Förderbedarfe oder gesundheitliche Probleme zu erkennen, um das Kind optimal auf den Schulbeginn vorzubereiten.

Zu den häufig durchgeführten Tests gehören:

  • Impfstatus
    Vor der Einschulung wird der Impfstatus des Kindes überprüft, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Impfungen durchgeführt wurden. Impfungen sind entscheidend, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Wenn Impfungen fehlen, werden die Eltern darüber informiert, um diese rechtzeitig nachzuholen. Das Impfbuch ist in der Regel freiwillig vorzuzeigen, stellt jedoch eine wichtige Grundlage für die Überprüfung dar.
  • Hör- und Sehtests
    Die Fähigkeit, gut zu hören und zu sehen, ist für das schulische Lernen unerlässlich. Daher gehören Seh- und Hörtests zu den zentralen Untersuchungen der Vorschuluntersuchung. Sollten Schwierigkeiten in einem dieser Bereiche festgestellt werden, wird den Eltern geraten, einen Facharzt zu konsultieren, um die Probleme rechtzeitig vor Schulbeginn zu beheben.
  • Sprachfähigkeit
    Die sprachliche Entwicklung spielt eine Schlüsselrolle im schulischen Erfolg. Ein Sprachtest wird durchgeführt, um die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes zu überprüfen. Kinder, die Schwierigkeiten beim Aussprechen von Lauten oder beim Aufbau von Sätzen haben, können durch gezielte Sprachförderung unterstützt werden, um bis zur Einschulung ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern.
  • Motorische Fähigkeiten
    Gute motorische Fähigkeiten sind nicht nur für die körperliche Entwicklung, sondern auch für das Schreiben und andere schulische Tätigkeiten wichtig. Kinder mit motorischen Beeinträchtigungen haben oft Schwierigkeiten, einen Stift richtig zu halten oder präzise Bewegungen auszuführen. Deshalb ist es wichtig, die motorischen Fähigkeiten des Kindes zu prüfen, um gegebenenfalls Unterstützung anzubieten und die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern.
Die Körpergröße und das Gewicht haben keinen direkten Einfluss auf die Schulfähigkeit eines Kindes. Allerdings geben sie wichtige Anhaltspunkte für die Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustands.

Die Körpergröße und das Gewicht haben keinen direkten Einfluss auf die Schulfähigkeit eines Kindes. Allerdings geben sie wichtige Anhaltspunkte für die Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustands.(#03)

  • Größe und Gewicht
    Die Körpergröße und das Gewicht sind zwar nicht direkt mit der Schulfähigkeit eines Kindes verbunden, liefern jedoch wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand. Ein starkes Über- oder Untergewicht kann auf gesundheitliche Probleme hinweisen, die gegebenenfalls in einem Gespräch mit den Eltern thematisiert werden sollten, um geeignete Maßnahmen zur Unterstützung des Kindes zu ergreifen.
  • Künstlerische Fähigkeiten
    Im Kindergarten wird viel gemalt, doch auch in der Schule spielt der Kunstunterricht eine Rolle. Doch die Prüfung der Malentwicklung in der Vorschuluntersuchung dient vor allem dazu, die Gesamtentwicklung des Kindes zu beurteilen. Sie gibt Aufschluss darüber, wie gut das Kind seine Umwelt wahrnimmt und in der Lage ist, seine Eindrücke zu verarbeiten, was eine wichtige Grundlage für die schulische Entwicklung ist.
  • Soziale und emotionale Entwicklung
    Auffälliges Verhalten, wie etwa Aggression oder Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern, kann den Schulalltag erheblich erschweren. Daher wird das Verhalten des Kindes in der Vorschuluntersuchung überprüft. Werden problematische Tendenzen festgestellt, können frühzeitig Strategien zur Unterstützung und Verbesserung entwickelt werden.
  • Mathematische Grundfähigkeiten
    Die Fähigkeit, Mengen zu erfassen und zu vergleichen, ist eine wichtige Grundlage für den späteren Mathematikunterricht. Ein Kind, das hier Schwierigkeiten hat, könnte es schwer haben, den Mathematikunterricht zu verstehen. Daher wird dieser Bereich ebenfalls in der Untersuchung getestet, um frühzeitig mögliche Schwierigkeiten zu erkennen und zu fördern.

Hyperaktivität und Aufmerksamkeit: Wichtige Aspekte der kindlichen Entwicklung

Hyperaktivität und Aufmerksamkeit sind zentrale Themen in der Entwicklung von Kindern und spielen eine entscheidende Rolle für den schulischen Erfolg.

Hyperaktivität beschreibt ein Verhalten, bei dem Kinder ungewöhnlich viel Energie haben und Schwierigkeiten haben, ruhig zu bleiben. Sie können impulsiv und unruhig wirken, was sich in ständiger Bewegung, übermäßiger Redseligkeit oder Schwierigkeiten beim Sitzen und Hören äußern kann. Diese Verhaltensweisen können in der Schule zu Problemen führen, da das Kind oft Schwierigkeiten hat, den Unterricht zu folgen und sich auf Aufgaben zu konzentrieren.

Aufmerksamkeit ist die Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und Ablenkungen zu ignorieren. Kinder, die Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit haben, fallen oft durch Zerstreutheit auf, lassen Aufgaben unvollständig oder verlieren schnell das Interesse. Eine unzureichende Aufmerksamkeit kann den Lernprozess erheblich beeinträchtigen und zu Leistungsproblemen führen.

Beide Aspekte sind eng miteinander verbunden und können sich gegenseitig verstärken. Eine gezielte Unterstützung und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen können helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und das Kind bestmöglich in seiner Entwicklung zu fördern.

ADS und ADHS: Unterschiede und Erklärung

ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) und ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) sind neurobiologische Entwicklungsstörungen, die sich durch unterschiedliche Symptome zeigen, jedoch viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

ADS bezeichnet eine Form der Aufmerksamkeitsstörung, bei der Kinder oder Erwachsene Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit über längere Zeit auf eine Aufgabe zu richten. Sie sind oft zerstreut, vergessen Dinge, können sich schwer auf Details konzentrieren und haben Schwierigkeiten, Anweisungen zu folgen. Im Gegensatz zu ADHS ist bei ADS keine ausgeprägte Hyperaktivität oder Impulsivität vorhanden. Die betroffenen Personen wirken häufig ruhig und zurückgezogen, aber ihre Konzentrationsprobleme können den Alltag und die Schule erheblich beeinträchtigen.

ADHS umfasst zusätzlich zu den Aufmerksamkeitsproblemen auch Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität. Kinder mit ADHS sind häufig in ständiger Bewegung, können nur schwer ruhig sitzen und neigen zu impulsiven Handlungen, wie beispielsweise ohne Nachdenken zu sprechen oder Entscheidungen zu treffen. Diese Symptome können zu Problemen im sozialen Umfeld und in der Schule führen, da die betroffenen Kinder oft Schwierigkeiten haben, sich an Regeln zu halten oder sich zu organisieren.

Beide Störungen haben einen großen Einfluss auf das tägliche Leben der Betroffenen und können durch gezielte therapeutische Maßnahmen, wie Verhaltenstherapie, Medikamente und Unterstützung im schulischen Umfeld, behandelt und gemildert werden.

ADS und ADHS: Auswirkungen auf Vorschulkinder und Schulkinder

Für Vorschulkinder:

Bei Vorschulkindern können sowohl ADS als auch ADHS erste Anzeichen von Aufmerksamkeitsproblemen und Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Während ADS bei kleinen Kindern oft als Zurückgezogenheit oder „Träumer“ wahrgenommen wird, können sie Schwierigkeiten haben, sich auf einfache Aufgaben zu konzentrieren, wie das Bauen mit Bausteinen oder das Zuhören bei einer Geschichte. Diese Kinder wirken vielleicht weniger auffällig, aber ihre Schwierigkeiten im Umgang mit der Aufmerksamkeit können bereits erkennbar sein.

ADHS zeigt sich bei Vorschulkindern eher durch übermäßige Unruhe, impulsives Verhalten und eine geringe Frustrationstoleranz. Kinder mit ADHS haben oft Probleme, sich an einfache Routinen zu halten oder auf Anweisungen zu reagieren, was in Gruppensituationen oder bei Spielen mit anderen Kindern zu Schwierigkeiten führen kann. Diese Verhaltensweisen können die Integration in den Kindergartenalltag erschweren, da sie sowohl die Kinder als auch ihre Betreuer herausfordern.

Für Schulkinder:

Für Schulkinder können ADS und ADHS weitreichende Auswirkungen auf die schulische Leistung und soziale Interaktionen haben. Kinder mit ADS sind oft stiller und zurückhaltender, jedoch fallen sie durch ihre Schwierigkeiten, Aufgaben zu beenden oder aufmerksam zu bleiben, auf. In der Schule können sie den Anschluss verlieren, wenn sie nicht genug Unterstützung erhalten, um ihre Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Sie neigen dazu, Aufgaben zu vergessen oder nicht zu Ende zu bringen, was zu schulischen Schwierigkeiten führen kann.

ADHS-Kinder haben in der Schule oft größere Herausforderungen. Ihre Hyperaktivität und Impulsivität können zu Problemen im Unterricht führen, etwa durch ständiges Zappeln, Unterbrechen von Mitschülern oder das Verlassen des Sitzplatzes. Auch die Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren oder Anweisungen zu befolgen, beeinträchtigen ihre schulischen Leistungen. In sozialen Situationen können sie Missverständnisse mit anderen Kindern haben, da ihre Impulsivität oft zu Konflikten führt.

Beide Störungen erfordern besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung durch Lehrer und Eltern. Frühzeitige Diagnose und entsprechende Maßnahmen, wie spezielle Förderprogramme oder therapeutische Unterstützung, können helfen, den Kindern zu ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten und ihre Herausforderungen zu bewältigen.

Video: ADHS ist keine Krankheit: Gehirnforscher sagt die Wahrheit – Prof. Dr. Gerald Hüther

Fazit: Die Bedeutung der Vorschuluntersuchung für die Entwicklung von Kindern

Die Vorschuluntersuchung spielt eine entscheidende Rolle für den Übergang vom Kindergarten in die Schule. Sie ist nicht nur eine Gesundheitsüberprüfung, sondern auch ein wichtiges Instrument, um den Entwicklungsstand eines Kindes in verschiedenen Bereichen zu evaluieren. Durch diese umfassende Untersuchung werden mögliche gesundheitliche, kognitive oder soziale Defizite frühzeitig erkannt, was es ermöglicht, gezielte Fördermaßnahmen zu ergreifen.

Ein zentraler Aspekt der Vorschuluntersuchung ist die Überprüfung der körperlichen Entwicklung, einschließlich Größe, Gewicht und allgemeiner Gesundheit. Auch wenn diese Faktoren nicht direkt die Schulfähigkeit beeinflussen, können sie wichtige Hinweise auf gesundheitliche Probleme geben, die vor dem Schulstart angegangen werden sollten.

Darüber hinaus wird die kognitive und motorische Entwicklung des Kindes unter die Lupe genommen. Dazu gehören unter anderem die Malentwicklung, die Fähigkeit zur Mengenwahrnehmung und die Aufmerksamkeitsspanne. Diese Aspekte sind von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für das spätere Lernen und den Erfolg im Unterricht darstellen. Ein Kind, das in der Lage ist, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu bearbeiten und seine Umwelt wahrzunehmen, hat bessere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn.

Nicht zuletzt wird auch das Verhalten des Kindes in der Vorschuluntersuchung berücksichtigt. Auffällige Verhaltensweisen wie Hyperaktivität oder Schwierigkeiten im sozialen Umgang können frühzeitig identifiziert und gegebenenfalls durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden. Gerade bei Kindern mit ADS oder ADHS ist eine frühzeitige Diagnose von großer Bedeutung, um den Schulalltag zu erleichtern und den Kindern zu helfen, ihre Potenziale zu entfalten.

Insgesamt trägt die Vorschuluntersuchung dazu bei, dass Kinder gut vorbereitet in ihre Schulzeit starten können. Sie bietet eine wertvolle Möglichkeit, Entwicklungsprobleme frühzeitig zu erkennen und die notwendige Unterstützung zu bieten. Eltern, Lehrer und medizinisches Fachpersonal arbeiten dabei gemeinsam daran, dass jedes Kind individuell gefördert wird und einen erfolgreichen Start in das Schulleben hat.


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