Die Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Karlsruhe behandelt eine wachsende Anzahl von jungen Patienten, die unter den Auswirkungen von Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung und Übergewicht leiden. Anlässlich des Weltkindertags setzen sich das Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland für ein stärkeres politisches Engagement ein, um die Zukunft der jungen Menschen zu verbessern. Prof. Dr. Sascha Meyer, Direktor der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, unterstreicht die Notwendigkeit, Kinder und ihre Rechte in den Vordergrund zu stellen und eine umfassende Versorgung anzubieten.
COVID-19-Pandemie verstärkt Übergewicht bei Kindern
Prof. Meyer hebt die Bedeutung einer gesunden Lebensweise und Teilhabe für eine lebenswerte Zukunft hervor. In seiner Klinik werden immer mehr junge Patienten behandelt, die unter den Folgen von Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung leiden. Die WHO empfiehlt, dass Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag körperlich aktiv sein sollten. Leider erfüllen immer weniger Minderjährige diese Empfehlung. Es ist besorgniserregend, dass Bewegungsmangel und falsche Ernährung bereits im frühen Kindesalter zu starkem Übergewicht führen können. Dies hat einen entscheidenden Einfluss auf die Prävention von Adipositas, da in dieser Lebensphase zahlreiche Risiko- und Schutzfaktoren geprägt werden.
Die COVID-19-Pandemie hat bei Kindern und Jugendlichen zu einem Anstieg von Übergewicht und psychischen Belastungen geführt. Durch Schulschließungen und den Verlust der Tagesstruktur haben viele junge Menschen weniger Möglichkeiten zur Bewegung und neigen dazu, sich ungesund zu ernähren. Dies hat zu einer Zunahme von Übergewicht und Adipositas geführt, was langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Gleichzeitig leiden viele Mädchen und Jungen unter psychischen Belastungen wie Stress, Ängsten und Depressionen. Es ist wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen zu fördern und ihnen eine positive Zukunft zu ermöglichen.
Um den betroffenen Kindern und Jugendlichen am Klinikum Karlsruhe eine bestmögliche Betreuung zu bieten, arbeiten die Fachbereiche Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie eng zusammen. Durch die räumliche Nähe der beiden Bereiche wurde die psychosomatische Betreuung seit Februar noch weiter verbessert. Diese enge Kooperation ermöglicht es, körperliche und psychische Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen und den jungen Patienten eine umfassende Versorgung zukommen zu lassen.
Eine bestmögliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist im Klinikum Karlsruhe durch verschiedene Aspekte gewährleistet. Neben der Prävention von Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung spielt der Ausbau des geburtshilflichen Bereichs eine wichtige Rolle, um eine gute Startposition für das Kind zu ermöglichen. Zudem werden Diabetes-Neuinfektionen diagnostiziert und therapiert, um auch in diesem Bereich eine umfassende Behandlung anzubieten.
Prof. Meyer betont, dass das Klinikum Karlsruhe sich jeden Tag erneut verpflichtet fühlt, das Motto des Weltkindertages umzusetzen und den Kindern eine aussichtsreiche Zukunft zu ermöglichen. Dabei spielt die optimale medizinische Versorgung der Minderjährigen eine zentrale Rolle.