Gibt es jemanden, der als Kind nicht davon geträumt hat, täglich auf dem Trampolin springen zu können? Noch vor einigen Jahren mussten Kinder in einen Sportverein eintreten, wenn sie regelmäßig diesem Sport nachgehen wollten, oder sie mussten einen der wenigen Spielplätze mit einem Kindertrampolin aufsuchen. Heute sind auf Hinterhöfen und in Gärten Trampoline verschiedener Größe zu finden und auch in den Zimmern der Kleinen gibt es nicht selten Indoor-Ausführungen.
Auspowern auf dem Trampolin
Fakt ist, dass sich Kinder heute zu wenig bewegen. In die Schule geht es mit Bus, Taxi oder Auto – gelaufen oder mit dem Rad gefahren wird kaum noch. Nach dem Kindergarten oder dem Unterricht warten Freunde zum Spielen im Zimmer oder der Computer lockt mit interessanten Spielen. Draußen toben? Vielleicht noch in den Ferien! Doch gerade die Kleinen brauchen das tägliche Auspowern, um eine stabile Gesundheit und nicht zuletzt intakte Psyche zu haben. Ein Trampolin kommt hier gerade recht.
Es bietet in vergleichsweise kurzer Zeit die Möglichkeit, den Körper bis an seine Leistungsgrenzen zu bringen, sich richtig auszutoben und Dampf abzulassen. Frust und Ärger aus Kindergarten und Schule werden einfach weggehopst. Kinder sehen in erster Linie den Spaß daran, Eltern sowohl Spaß als auch Nutzen. Denn Trampoline fordern den gesamten Körper: Rund 400 Muskeln werden beim Springen beansprucht und wer etwa zehn Minuten hüpft, verbraucht in etwa so viel Energie wie beim dreißigminütigen Joggen. Dabei sind alle möglichen Figuren und Sprünge möglich, ein Sturz bedeutet nicht gleich eine hohe Verletzungsgefahr.
Kindertrampolin gegen Frust
Die – eigentlich – lieben Kinderlein halten ihre Emotionen zurück, wenn sie zum Beispiel vor dem Fernseher oder Computer sitzen. Wenn diese Geräte dann ausgeschaltet werden, suchen sich Frust, Aggressionen und Bewegungslust ihren Weg – nicht selten zum Ärger der Eltern und Geschwister. Wohl dem, der seine Kinder dann auf das Trampolin schicken kann! Hier wird binnen kurzer Zeit Stress abgebaut. Das Kindertrampolin, welches im Zimmer aufgestellt wird und über eine Haltestange verfügt, ist für den Stressabbau besonders gut geeignet. Vergleichbar ist der Effekt beim Springen auf dem Trampolin mit dem, wenn ein Boxsack genutzt wird.
Dabei kann das Springen sogar als Sportvariante angegangen werden, denn inzwischen bieten viele Vereine schon für kleine Kinder das Trampolinspringen an. Hier werden sogar kunstvolle Salti, Drehungen und Schrauben geübt, selbst Wettbewerbe sind möglich. Insofern ist dies nicht nur ein Sport für die Freizeit und zum Stressabbau, sondern auch zur Stärkung der Persönlichkeit.
Trampolinspringen: Und die Verletzungsgefahr?
Wenn ein Kindertrampolin im Garten aufgestellt wird, so hüpfen die Kleinen meist, wie es ihnen gefällt. Sie strengen sich weder bewusst stark an noch schonen sie sich. Sie springen einfach so, wie sie sich gerade fühlen. Das hat den Vorteil, dass der Körper kaum überfordert wird. Das Verletzungsrisiko durch Zerrungen, Muskelrisse oder Gelenkschädigungen ist damit gering. Wird ein Gartentrampolin und der Sport damit outdoor ausgeübt, so hat das zudem eine anregende Wirkung auf das Immunsystem.
Wichtig: Kinder sollten das Gartentrampolin nur inkl. Sicherheitsnetz nutzen!
Oft erreichen sie eine überraschende Höhe, außerdem springen die Kleinen natürlich nicht immer nur kerzengerade in die Höhe. Das Sicherheitsnetz schützt damit vor Verletzungen durch Herunterfallen. Das fehlende Netz ist ein Punkt, der immer wieder beim Kindertrampolin gesehen wird, das eben nicht outdoor zu finden ist. Steht das Kindertrampolin im Zimmer, so handelt es sich meist um ein Modell mit maximal einem Meter Durchmesser. Oft gleicht es einem wahren Glücksspiel, diesen Meter bei einem weiteren Sprung erneut zu treffen. Ein Netz würde hier viel helfen, doch in der Regel gibt es ein solches Trampolin für den Nachwuchs nur ohne Sicherheitsnetz zu kaufen. Die Nachrüstung desselben ist aber möglich. Deshalb lieber gleich ein Tampolin mit Netz kaufen.
Sportliche Übungen für die Fitness
Um die Fitness der Kleinen zu steigern, reicht das regelmäßige Hüpfen in der Freizeit aus. Selbst ein kleines Gartentrampolin mit geringem Durchmesser – natürlich inkl. Sicherheitsnetz – ist für die Steigerung der Kondition genügend, wenn denn eine gewisse Regelmäßigkeit beim Springen herrscht. Allerdings soll das Kind natürlich nicht überfordert werden, der Spaß muss immer an erster Stelle stehen.
Bei einem größeren Gartentrampolin mit Sicherheitsnetz können schon Hampelmänner probiert werden, das Kind kann auf Zehenspitzen laufen, Schrauben um sich selbst drehen, im Kreis laufen, Kniebeuge machen, Radschlag probieren usw. Alle Übungen, die auch auf dem Boden möglich sind, können auf dem Gartentrampolin vollführt werden – wenn denn ein Sicherheitsnetz vorhanden ist. Allerdings ist von solchen Übungen abzuraten, die die Betreuung eines Experten erfordern.
Das beste Sicherheitsnetz hilft nämlich nichts, wenn eine Übung wie ein Überschlag ohne ausreichende Fachkenntnis probiert wird und wenn das Kind dann mit dem Kopf zuerst aufkommt. So weich können Kindertrampoline gar nicht sein, damit dann keine Stauchungen oder schlimmeren Verletzungen drohen. Wer also so etwas vorhat, sollte sich doch besser einen Trainer suchen oder idealerweise in einen Verein eintreten.
Gewöhnung ist das A und O
Kleine Springfreunde sehen nur den Spaß an der Sache und wollen das Gartentrampolin zum Toben nutzen. Kein Problem, wenn das bereits erwähnte Sicherheitsnetz vorhanden ist. Größere Kinder und Jugendliche sehen den sportlichen Anreiz und wollen vielleicht sogar bewusst Stress abbauen, weil sie bemerkt haben, wie gut das tut. Für alle gilt gleichermaßen, dass sie sich am Anfang nicht überanstrengen sollten. Das vorsichtige Herantasten an neue Übungen ist immer empfehlenswert.
Wichtig: Auch die ganz Kleinen und Jugendliche können Herzprobleme haben – sie gehören dann nicht auf diese Art Sport- und Freizeitgerät.
Auch diejenigen, die Probleme mit dem Rücken haben, die momentan unter Verletzungen oder Gelenkbeschwerden leiden, sollten – egal, in welchem Alter – nicht auf die Trampoline gehen. Hier gilt es, diese zuerst einmal ausheilen zu lassen und sich dann an das Springen zu gewöhnen.
Gerade den Kleinen ist das allerdings oft schwer klarzumachen. Wenn sich diese also zum Beispiel im Schulsport verletzt haben und das geliebte Hopsen erst einmal bleiben lassen sollen, ist es ratsam, das Sprungtuch abzubauen. Viele Kinder sind nämlich recht uneinsichtig und wagen ein paar Sprünge, wenn Mama oder Papa gerade nicht hinsehen. Gesundheitlich ist das dann nicht eben förderlich.
Ansonsten gilt, dass es kaum eine positivere Freizeitbeschäftigung für den Nachwuchs gibt, denn selbst mit Freunden lässt sich auf Gartentrampolinen viel Spaß haben. Achten Sie als Eltern nur darauf, dass nicht zu viele Sprungkünstler gleichzeitig zum Hüpfen gehen, zwei Personen sind in der Regel genug. Ansonsten erhöht sich die Unfallgefahr stark, denn allzu leicht kann ein Zusammenstoß passieren, bei dem böse Kopfverletzungen die Folge sein können. Vorsicht ist also auch beim Trampolinspringen die Mutter der Porzellankiste!
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