Kinder wollen toben und springen, über Stock und Stein hüpfen. Damit das für die Füße schadlos möglich ist, muss der passende Schuh her. Wer aber Kinderschuhe kaufen möchte, steht nicht selten vor ungeahnten Problemen.
Kinderschuhe kaufen: Passform als wichtigstes Kriterium
Das Thema Kinderschuhe kaufen ist beinahe eine Wissenschaft. Optimal soll das Schuhwerk passen, mit den obligatorischen 12 mm „Luft“ nach vorn. Sind die Schuhe zu klein, drücken sie und können sogar Fehlbildungen der Füße verursachen. Sind sie zu groß, hat der kleine Fuß keinen Halt und rutscht nach vorn. Dort werden die Zehen gestaucht. Zu große Schuhe sind daher genauso schädlich wie zu kleine Modelle.
Kinderschuhe sollten immer am Nachmittag gekauft werden, denn dann sind die Füßchen etwas größer. „Vormittagsmodelle“ könnten nachmittags und abends sogar drücken. Leider beklagen sich die Kleinen nicht, wenn die Schuhe zu klein sind. Kinderfüße passen sich optimal an und so wird das Kind auch keine Schmerzen haben, wenn die Schuhe zwei oder drei Nummern zu klein sind. Die Schäden an Knochen und Knorpeln, Fehlstellungen und sogar Haltungsschäden sind aber dennoch vorhanden.
Nehmen Sie den Nachwuchs zum Kinderschuhe kaufen unbedingt mit, denn schon die Kleinsten haben ihren ganz eigenen Geschmack, was ihr Outfit angeht. Verlassen Sie sich aber nicht auf die Aussage „Passt!“ oder „Passt nicht!“, denn manchmal passt ein Schuh angeblich auch, nur weil er besonders gut gefällt.
Video: plus12: Damit Kinderschuhe passen!
Füße messen vor dem Kinderschuhe kaufen!
Die richtige Größe lässt sich mit elektronischen Fußmessgeräten bei vielen Händlern vor Ort messen, auch Fußmessgeräte für zu Hause sind eine gute Möglichkeit. Dort steht der Fuß des Kindes auf dem Maßband, die Ferse wird ausgerichtet und das Schiebemaß muss auf den längsten Zeh eingestellt werden. Bei diesen Fußmessgeräten sind die oben erwähnten 12 mm als Freiheit für die Zehen bereits eingerechnet.
Das heißt, hier wird die „Echtgröße“ der Füße gemessen. Viele Eltern stellen die Füße der Kleinen auch auf ein Stück Pappe, umrunden den Fuß und schneiden diesen Umriss aus. Passt die so entstandene Pappvorlage in den Schuh, passt auch dieser. Leider ist die Methode bei kleinen Zappelphilipps recht ungenau.
Gemessen werden sollten die Füße in folgenden Abständen:
- Kinder von ein bis drei Jahre: Alle sechs bis acht Wochen
- Kinder von drei bis sechs Jahre: Alle vier bis sechs Monate
- Kinder ab sechs Jahre: Mindestens zweimal jährlich
Bei manchen Kindern wachsen die Füße um bis zu drei Schuhgrößen pro Jahr, selbst Schulkinder kommen noch auf ein bis zwei Größen jährlich. Das Messen ist vor allem aus dem Grund wichtig, weil Kinder ihre Zehen intuitiv einziehen, wenn Mama oder Papa mit dem Daumendrucktest anrückt. Plötzlich ist dann sehr viel Platz vorn, obwohl der Schuh vielleicht doch noch zu eng ist.
Kinderschuhe kaufen: Hersteller unterscheiden sich in der Passform
Viele Eltern wissen es bereits: Wenn ich Kinderschuhe kaufen möchte und Marke XY wähle, braucht mein Kind eine Nummer größer als bei Marke AB. Teilweise wird darüber spekuliert, dass die Hersteller gern ihre eigene Passform haben, so ist die Chance größer, dass die Kunden wieder Schuhe dieses Anbieters kaufen, wenn sie eine Nummer größer für den Nachwuchs benötigen. Schließlich hat das eine Modell schon mal gepasst, nun weiß man genau, welche Größe gekauft werden muss. Ob das überlegte Markenpolitik ist oder nicht, können wir an dieser Stelle nicht klären.
Fest steht aber, dass sich die Hersteller größentechnisch stark unterscheiden und die Schuhe auch in der Breite variieren. Das eingeführte WMS-System für weite, mittlere und schmale Schuhe ist auch nur bedingt hilfreich, denn manche als breit angegebenen Schuhe eines Herstellers kommen über die mittlere Weite einer anderen Marke nicht hinaus. Das System „Echtform“ für Kinderschuhe, wie es im Onlineshop https://www.reno.de/kinder-schuhe/ zu finden ist, ist deutlich hilfreicher. RENO misst die Schuhe nach und weist sie mit einer Echtgröße aus. Diese kann sich durchaus um eine oder zwei Nummern von der herstellerseitig angegebenen Größe unterscheiden.
Video: Kinderfüße richtig messen für den online Kauf – Gewinnspiel inklusive
Kinderschuhe kaufen: Einfacher Sohlentest
Als besonders hilfreich hat sich der Sohlentest erwiesen. Dabei nehmen Sie die Einlegesohle aus dem Schuh Ihrer Wahl – oder der Wahl des Kindes – heraus und lassen sich das Kind daraufstellen. Achten Sie darauf, dass es nicht genau an der letzten Kante der Sohle steht, denn im Schuh braucht der Hacken auch noch ein wenig Platz. Nun ist erkennbar, wie viel Platz nach vorn für die Zehen bleibt und ob die Breite des Schuhs angemessen ist. Einige Hersteller malen sogar bunte Linien auf ihre Einlegesohlen und so wird erkennbar, ab welcher Stelle der Schuh zu klein oder zu groß ist bzw. ob er vielleicht auf Anhieb richtig passt.
Ein Punkt sollte aber auch hier bedacht werden: Die Schuhform. Manche Schuhe sind so geschnitten, dass sie von der Sohle aus relativ schräg nach oben verlaufen. Das heißt, dass der Kinderfuß zwar theoretisch auf der Sohle ausreichend Platz hat, dass die Schuhwände dann aber zu eng sind und die Zehen doch wieder quetschen. Druckstellen und sogar Blasen können sich auf der Haut zeigen, wenn die Schuhe zu dicht anliegen.
Beim Sohlentest sollten Sie zudem auf beide Füße achten – jeder Fuß muss auf eine Sohle gestellt werden. Denn interessanterweise wachsen Kinderfüße unterschiedlich und so kann es sein, dass ein Schuh passt, der andere eine Nummer zu klein oder zu groß ist. Wählen Sie im Zweifel dann die größere Variante, das ist besser, als den größeren Fuß in einen zu kleinen Schuh zu quetschen.
Kinderschuhe kaufen: Auf das Material achten!
Teure Lederschuhe sind nicht zwingend die erste Wahl, wenn es darum geht, Kinderschuhe kaufen zu wollen. Leder ist zwar schön weich, muss aber gut gepflegt werden. Da Kinder aber die Eigenart haben, jede Pfütze austesten zu wollen, besteht die Gefahr, dass das Leder rasch brüchig wird, wenn es nicht ständig wieder gefettet wird. Besser ist es, auf künstliche Materialien zu setzen, die atmungsaktiv sind und die überschüssige Wärme aus dem Schuh nach außen ableiten. Das Außenmaterial sollte dennoch wasserfest sein, sodass das Kind trockenen Fußes durch den herbstlichen Nieselregen gelangen kann. Gore-Tex hat sich dabei bewährt, auch andere Bezeichnungen mit dem Bestandteil „Tex“ sind für derartige Materialien üblich.
Mesh ist im Sommer sehr angenehm, lässt das netzartige Material doch die Luftzirkulation im Schuh bestens zu. Allerdings weicht hier bereits der morgendliche Tau durch, sodass derartige Schuhe eher für den Sport und für kühle, aber trockene Sommertage geeignet sind.
Gummistiefel sind für Regentage okay, ansonsten kann der Fuß darin nicht atmen. Sie sind kein Dauerschuhwerk!
- Achten Sie beim Kinderschuhe kaufen auf die Sohle: Diese sollte weich und anschmiegsam sein, damit die natürliche Abrollbewegung des Fußes unterstützt wird. Außerdem muss sie rutschfest sein und sollte keinen Absatz aufweisen.
- Stützende oder vorgeformte Einlegesohlen sind für gesunde Kinderfüße nicht nötig. Diese haben ihre eigene, ganz natürliche Form, die die Funktion des Fußes sicherstellt. Diese Form sollte nicht durch einen Schuh beeinflusst werden!
Kinderschuhe kaufen oder barfuß gehen?
Babys brauchen noch keine Schuhe, sie wollen barfuß krabbeln und die ersten Schritte versuchen. Für Eltern wird es Zeit, Kinderschuhe kaufen zu gehen, wenn die Kleinen beginnen, draußen auf eigenen Füßen zu stehen und zu gehen. Die Schuhe sollen die zarten Füßchen vor Verletzungen schützen. Sie sollten aus sehr weichem Material sein, das dem Fuß zwar Halt bietet (vor allem im Knöchel- und Fersenbereich wichtig!), dennoch aber nachgiebig und anschmiegsam ist. Die Sohle muss sich biegen – testen Sie diese am besten mit der Hand. Nehmen Sie dafür einen Schuh in eine Hand, sodass die Sohle an Ihrer Handfläche anliegt, der Zehenteil des Schuhs liegt an Ihren Fingern an. Nun versuchen Sie, die Hand zu schließen. Dabei sollte der Schuh leicht nachgeben. Müssen Sie fast gewaltsam vorgehen, ist die Sohle zu hart und lässt die Abrollbewegung des Fußes nicht mehr zu.
Die meisten Eltern lieben es, Kinderschuhe kaufen zu können – so viele Modelle warten darauf, die Füße des Nachwuchses zu zieren. Doch es ist immer sinnvoll, die Kleinen so oft wie möglich barfuß laufen zu lassen. Haben Sie im Haus eine Fußbodenheizung, brauchen Kinder nicht einmal Hausschuhe, Stoppersocken sind völlig ausreichend. Draußen ist es eine tolle Erfahrung, barfuß über feuchtes Gras zu laufen, über Kieselsteine oder durch Sandboden zu schlurfen. Das trainiert nicht nur die Fußmuskulatur, sondern ist auch gut für den Rücken. Die Muskeln arbeiten ganz natürlich, der normale Bewegungsablauf wird nicht von außen beeinflusst. Zudem bekommt das Kind durch das Barfußlaufen zahlreiche Sinnesanreize geboten – das Prinzip der Barfußparks, die sich der Förderung der Gesundheit verschrieben haben.
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