Entspannung für Kinder: die 8 besten Tipps

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Der Kalender vieler Kinder ist heute schon voller als der ihrer Eltern: montags Sport, dienstags Flöte, mittwochs englisch und so weiter. Selbst an den früher eher freien Wochenenden stehen heute zunehmend Sportwettkämpfe, Geburtstagsfeiern oder Familienausflüge auf dem Plan. Bei all den Aktivitäten ist es gut, wenn Sie auch für Entspannung sorgen, sodass Ihr Kind zur Ruhe kommen kann. Wie einfach das ist, zeigen Ihnen folgende 8 Tipps.

Ein paar Worte vorab

Viele der folgenden Tipps beziehen sich auf Methoden und Techniken, die Ihrem Kind oder Ihren Kindern helfen sollen, sich regelmäßig zu entspannen. Durch die empfohlenen Strategien lernen sie, wie sie am besten mit stressigen Situationen umgehen und so zur Ruhe kommen können.

Die Entspannung sorgt dafür, dass der Herzschlag Ihres Kindes regelmäßiger und langsamer wird, es atmet ruhiger und seine Muskeln werden locker. Die meisten Tipps und Übungen können Sie mit Ihrem Kind direkt zu Hause ausprobieren.

Tipp 1: Entspannungsmusik zum Abschalten (Video)

Studien haben gezeigt und viele Eltern wissen es bereits: Schon Säuglinge lassen sich mit Musik beruhigen lassen. Aber auch größere, vom Alltag ausgepowerte Kinder, können mit der richtigen Entspannungsmusik runterkommen und sich ausruhen.

Im Fachhandel und im Internet werden Sie eine umfangreiche Auswahl an kindgerechten Arrangements finden: Meist haben diese eine Länge von rund 30 Minuten. In denen sorgt eine bewusst abgestimmte Kombination von Melodie und Klang in Verbindung mit dem sogenannten Ruhepuls-Rhythmus von 60 Taktschlägen pro Minute nicht selten dafür, dass sich auch unruhige Kinder entspannen können.

Video: Entspannungsmusik für Kinder

Tipp 2: Atemübungen zur Entspannung

Ist Ihr Kind im Stress, atmet es Kind oberflächlicher als normal und sein Körper wird nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Mithilfe von Atemübungen können Sie dafür sorgen, dass sich Ihr Kind beruhigt und dabei gleichzeitig entspannt. Beispielsweise können Sie es auffordern, tief einzuatmen, sich vorzustellen, es sei eine Biene, um dann die Luft summend wieder auszupusten. Damit Ihrem Kind nicht schwindelig wird, sollten es aber nur drei bis vier Mal hintereinander zur Biene werden.

Tipp 3: Progressive Muskelentspannung

Eine weitere Möglichkeit, Entspannung zu finden bietet die sogenannte progressive Muskelentspannung. Diese Methode wurde 1920 von Edmund Jacobsen erfunden, der festgestellt hatte, dass sich Muskeln durch Stress, Angst und Unruhe verkrampfen, während sie bei Entspannung locker sind. Deshalb werden die Muskeln im Rahmen der Methode an- und entspannt, um dadurch den Blutdruck sowie die Herzschlagrate zu senken. Unter Anleitung ist die Methode für Kinder ab 5 Jahren geeignet und sollte spielerisch eingesetzt werden.

Beispielsweise können Sie Ihr Kind bitten, sich bequem auf einen Stuhl zu setzen, seine Hände auf die Oberschenkel zu legen und die Augen zu schließen. Dann soll es seine rechte Hand circa 10 Sekunden richtig fest zur Faust ballen. Anschließend wird die Hand geöffnet und rund 30 Sekunden ruhig hingelegt, bevor die Übung mit der linken Hand wiederholt wird. Wichtig ist, dass Ihr Kind die Entspannung bewusst wahrnimmt und dass die Übungen nicht zu lang sind. Fünf bis zehn Minuten sind eine gute Zeit.

Da Kinder anders als Erwachsene lernen, benötigen Sie zunächst eine umfassende Erklärung, worum es beim autogenen Training geht und warum sie es machen sollen. ( Foto: Shutterstock- Fabio Principe )

Da Kinder anders als Erwachsene lernen, benötigen Sie zunächst eine umfassende Erklärung, worum es beim autogenen Training geht und warum sie es machen sollen. ( Foto: Shutterstock- Fabio Principe )

Tipp 4: Autogenes Training

Nicht nur Erwachsene leiden zunehmend an einem Überangebot an Informationen, Eindrücken und Möglichkeiten. Die Folge sind nicht selten Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Schlafstörungen. Eine Methode, die den Kindern hilft, zur Ruhe zu kommen ist das sogenannte autogene Training.

Sie wurde ebenfalls in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Johannes Heinrich Schultz, einem Berliner Arzt, entwickelt und wurde zunächst nur bei Erwachsenen angewendet. In den 60er Jahren wurde die Entspannungsmethode auch für Kinder aufgegriffen und Experten haben spezielle Formen und Techniken entwickelt.

Dabei hilft autogenes Training, vor allem Erschöpfungszustände und Belastungen abzubauen sowie Nervosität und Anspannungen zu reduzieren. Ebenso kann es bei Leistungseinbrüchen oder bei Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt werden. Im Hinblick auf den Schulalltag wird autogenes Training oft bei Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und psychosomatischen Beschwerden wie „Angstübelkeit“ vor Prüfungen eingesetzt.

Da Kinder anders als Erwachsene lernen, benötigen Sie zunächst eine umfassende Erklärung, worum es beim autogenen Training geht und warum sie es machen sollen. Dabei wird ihre Fantasie durch Geschichten, in die die sogenannten Formeln oder auch Grundfragen des autogenen Trainings eingebaut sind, angeregt. Das passiert zunächst eher hintergründig, bevor die Fragen mehr und mehr in den Vordergrund rutschen.

Weiter geht es dann mit unterschiedlichen Übungen, in denen Ihr Kind mithilfe der Formeln und durch Konzentration kurz gedankliche Befehle an seinen Körper sendet. So werden unter anderem die Muskeln gelockert und ein Gefühl der Entspannung setzt ein. Dadurch lernt Ihr Kind, dass es mit positiven Gedanken Einfluss auf seinen Körper nehmen und Stresssituationen im Alltag überstehen kann. Zwar heißt es auch beim autogenen Training „Übung macht den Meister“, diese sollte aber entspannt und ohne Druck erfolgen.

Auch Geschichten eignen sich hervorragend zur Entspannung für Ihr Kind. ( Foto: Shutterstock - fizkes )

Auch Geschichten eignen sich hervorragend zur Entspannung für Ihr Kind. ( Foto: Shutterstock – fizkes )

Tipp 5: Fantasiereisen zur entspannten Weltumrundung

Auch Geschichten eignen sich hervorragend zur Entspannung für Ihr Kind. Am besten legen Sie ganz leise Entspannungsmusik ein und Sie sich gemeinsam auf die Couch oder auch auf den Fußboden und schließen die Augen. Dann beginnen Sie ruhig, eine Geschichte zu erzählen und so Ihr Kind auf eine Fantasiereise mitzunehmen.

Fangen Sie beispielsweise so an: „Stell Dir vor, Du liegst an einem langen weißen Sandstrand, die Wellen plätschern leise vor sich hin und Du bist ganz entspannt. Die Sonne scheint Dir ins Gesicht und in der Ferne hörst Du Möwen schreien…“.

Spinnen Sie die Geschichte so lange weiter, wie Sie und Ihr Kind mögen. Wenn Sie wollen, können Sie die Reise sooft Sie wollen unterbrechen und wieder fortsetzen, bis Sie die ganze Welt und vielleicht sogar andere Planeten oder das ganze Universum entspannt entdeckt und erkundet haben.

Tipp 6: Beim Malen den Gedanken freien Lauf lassen

Was früher „Malen nach Zahlen“ war, sind heute die sogenannten Mandalas. Sie stammen ursprünglich aus buddhistisch, hinduistisch oder indianisch geprägten Kulturen und zeigen in der Regel runde Kreisbilder mit stetig wiederkehrender Struktur. Auf viele Kinder wirkt das Ausmalen der Mandalas beruhigend. Sie können ihren Gedanken freien Lauf lassen und so Entspannung zu finden.

Dazu können Sie natürlich noch Entspannungsmusik anmachen und so doppelt für Entspannung sorgen. Vorlagen für Mandalas können Sie in Buchhandlungen, Spielwarenläden und natürlich im Internet kaufen beziehungsweise sogar kostenfrei downloaden.

Gemeinsam mal, Musik hören entspannt und macht Spaß ( Foto: Shutterstock- Studio Romantic )

Gemeinsam mal, Musik hören entspannt und macht Spaß ( Foto: Shutterstock- Studio Romantic )

Tipp 7: Durch Bewegung entspannen

Viele Übungen setzen auf Ruhe und Entspannung, aber für manche Kinder bedeutet gerade Bewegung und Toben Stressabbau. Wenn es bei Ihrem Kind auch so ist, beruhigt es sicher am besten, wenn es sich einfach mal fünf Minuten austoben und überschüssige Energie loswerden kann. Das können Sie natürlich auch trainieren, beispielsweise indem Sie Ihr Kind zunächst ungefähr eine Minute locker auf der Stelle hüpfen lassen.

Dabei soll es seine Hände, Arme und Schultern richtig ausschütteln. Danach soll es jeweils für rund 30 Sekunden die Schultern erst nach hinten und dann nach vorne rollen, bevor es eine weitere Minute auf der Stelle hüpfen und sich schütteln kann. Hiernach wird eine Minute lang der Kopf von rechts nach links und wieder zurückgerollt. Abschließend folgt eine letzte Runde Hüpfen und Schütteln.

Tipp 8: Entspannung durch Kuscheln

Ein bisschen das Gegenteil von Bewegung sind Streicheleinheiten. Diese wirken natürlich genauso entspannend und helfen Ihrem Kind Stress abzubauen. Gerade wenn es den ganzen Tag mehr oder weniger wie ein kleiner Flummi durch’s Leben tobt, helfen sanfte Berührungen es zur Ruhe zu bringen. Dann wird dem Gehirn signalisiert, dass jetzt eine Pause eingelegt wird und die Nervenverbindungen können sich schließen – der Körper entspannt sich.

Noch mehr Ideen rund um die Entspannung für Kinder gibt es hier.

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