Rund 29 Millionen Deutsche wohnen in einem eigenen Haus mit Garten. Besonders Familien mit Kindern genießen die Idylle im Eigenheim und nutzen besonders gerne auch den eigenen Garten. Neben viel Platz zum Spielen und Toben bietet der eigene Garten, oder vielleicht auch ein gepachteter Kleingarten, sehr gute Möglichkeiten, mit Kindern zu gärtnern.
Ab wann lohnt sich das Gärtnern mit Kindern?
Eltern, die ihre Kinder gerne mit der Gartenarbeit in Berührung bringen möchten, stellen sich die Frage, ab welchem Alter dies lohnenswert ist. Bereits ab dem dritten Lebensjahr packen die Kleinen gerne beim Gießen und auch beim Buddeln in den Beeten mit an. Je älter die Kinder werden, desto mehr verstehen sie natürlich die einzelnen Aspekte der Gartenarbeit. Egal, wie alt das Kind ist, wichtig ist die Auswahl der Pflanzen, mit denen gearbeitet wird.
Das Ergebnis zählt – die Auswahl der Pflanzen
Schon bevor die ersten gemeinsamen Pflanzen im Garten gesetzt werden, steht der Kauf von Saatgut und Setzlingen auf dem Programm. Anders als Erwachsene haben Kinder nicht so viel Geduld. Sie brauchen möglichst schnell Ergebnisse ihrer Arbeit, damit die Freude am Gärtnern auch dauerhaft anhält. Die Suche nach den passenden Pflanzen stellt die Eltern daher häufig vor eine Herausforderung. Neben dem Blick auf die Wünsche des Kindes sind auch der Boden, die mögliche Zeitinvestition und der Platz Aspekte, die bei der Auswahl zu beachten sind. Unterschieden werden kann hier generell zwischen drei großen Bereichen:
- Pflanzen mit einem schnellen Wachstum
- Pflanzen mit besonders schönen Blüten
- Pflanzen mit essbaren Früchten
Schnelles Wachstum – heute gesät und morgen schon gewachsen
Gärtnern mit Kindern macht allen Beteiligten besonders viel Spaß, wenn zu schnell wachsenden Pflanzen gegriffen wird. Gerade in den ersten Tagen werden die kleinen Gärtner vermutlich gleich jeden Morgen in den Garten stürmen um zu sehen, ob ihre Bemühungen bereits Erfolge zeigen. Wie enttäuschend wäre es da, wenn nicht schnell das erste Grün zu sehen ist? Um diese Enttäuschungen zu vermeiden, können Eltern zu schnell wachsenden Pflanzen greifen. Besonders gut geeignet sind beispielsweise:
- Kürbis
- Gurken
- Zucchini
- Erbsen
Gerade die Zucchinipflanzen sind für ihr unbändiges Wachstum bekannt und können die kleinen Gärtner in ihrer Passion noch unterstützen. Eltern sollten gerade bei schnell und breit wachsenden Pflanzen darauf achten, den Bereich für die Saat gut abzustecken.
Ebenfalls sehr gut geeignet ist ein kleiner Kräutergarten. Küchenkräuter bieten ein schnelles Wachstum und können von den Kindern auch recht gut selbst geerntet werden. Besonders beliebt sind Schnittlauch und auch Minze oder Basilikum. Rosmarin und Salbei wachsen schnell und sehen schön aus. Viele Kinder mögen jedoch den Geschmack nicht gerne.
Schön anzusehen – Pflanzen mit schönen Blüten
Kinder sind für die Wunder und die Farben der Natur besonders offen. Sie registrieren auch kleine Aspekte und sind daher dankbares Publikum für blühende Pflanzen. Wenn der Nachwuchsgärtner sagt, dass er gerne Pflanzen mit schönen Blüten im Garten haben möchte, haben Eltern durchaus eine gute Auswahl. Ein weiterer Vorteil: Blühende Pflanzen sind ein beliebtes Ziel bei schönen Insekten. Sowohl Schmetterlinge als auch Bienen wissen es zu schätzen, wenn in einem Garten viele Blüten zu finden sind und Kinder beobachten die Besucher gerne. Echte Klassiker im blühenden Bereich sind die Sonnenblumen. Sie brauchen allerdings auch etwas mehr Platz, damit sie in die Höhe wachsen können. Gemeinsam mit den Kindern können später auch die Sonnenblumenkerne geerntet und getrocknet werden. Sehr schöne Blüten bietet die Kapuzinerkresse. Mit kräftigen Farben zieht sie die Blicke auf sich. Ein besonderes Highlight: Die Blüten der Kapuzinerkresse können gegessen werden, sind aber etwas scharf.
Pflanzen mit einer reichen Ernte
Ganz besonders viel Spaß haben Kinder im Garten, wenn sie die Früchte ihrer Arbeit sozusagen auch ernten und essen können. Hier kommt es natürlich auf den persönlichen Geschmack des Kindes an. Häufig ist es aber so, dass die Kinder Obst und Gemüse, das sie selbst gesät haben und ernten, sehr gerne essen. Sie sind stolz auf das Ergebnis und erfreuen sich an ihrer Ernte. Beliebt sind natürlich die Erdbeeren, die bei guter Pflege auch eine reiche Ernte tragen und von vielen Kindern gerne genascht werden. Wichtig zu bedenken: Erdbeeren sind sehr durstig und lieben die Sonne, daher sollte der Platz für die Pflanzen auf dieser Basis ausgewählt werden.
Zuckererbsen sind echte Highlights und hier können die Früchte sogar mit Schale gegessen werden. Allerdings handelt es sich hierbei um Rankpflanzen, sie brauchen also eine Möglichkeit, nach oben zu steigen. Kleine Cocktailtomaten sowie Kohlrabi und Gurke sind ebenfalls eine gute Wahl beim Gärtnern mit Kindern.
Tipp: Kürbisse erfreuen die kleinen Hobbygärtner zum Herbst hin und das Schnitzen macht noch viel mehr Spaß, wenn der Kürbis vorher unter der eigenen Hand immer mehr gewachsen ist.
Obstbäume sind eher weniger für das Gärtnern mit Kindern geeignet. Sie brauchen einige Zeit, bevor sie im Garten angekommen sind, wachsen und dann schließlich Früchte tragen. Aber eine gute Alternative sind Johannisbeeren oder auch Brombeeren. Die Sträucher können bereits gezogen in der Gärtnerei gekauft und dann ausgepflanzt oder auch auf dem Balkon gepflegt werden.
Hinweis: Wenn kein Garten vorhanden ist, dann muss dennoch nicht auf das Gärtnern mit Kindern verzichtet werden. Für die Fensterbank oder den Balkon gibt es ebenfalls verschiedene Varianten. Gerade Erdbeeren oder auch Kräuter gedeihen hier ebenso gut.
Alle Sinne ansprechen – die Kombination macht es
Wenn im Garten ausreichend Platz ist, dann bietet es sich an, für die Kindern einen Garten der Sinne zu machen. Hier werden alle Sinne angesprochen. Dafür braucht es vier unterteilte Beete. Die Abgrenzung kann mit Kieselsteinen vorgenommen werden. Beet Nummer Eins wird mit duftenden Pflanzen und Kräutern angefüllt. In Beet Nummer Zwei wachsen die Naschpflanzen, wie Erdbeeren oder auch Radieschen. In Beet Nummer Drei gibt es bunte Blumen, an denen sich die Kinder nicht satt sehen können und im letzten Beet werden schließlich Schmeichelpflanzen ausgesät. Das Hasenschwanz-Gras beispielsweise ist ganz besonders weich an den Füßen. Wer Lust hat, der kann hier auch einen kleinen Kieselweg anlegen oder einen Barfuß-Pfad mit Tannenzweigen und weichen Holzspänen einbauen. In diesem Garten werden die Kinder auf jeden Fall sehr viel Freude an dem Gärtnern haben.
Bildnachweis: © Fotolia – Titelbild gradt, #1 LianeM, #2 Yvonne Weis, #3 Daorson, #4 jeepbabes, #5 Marina Lohrbach