Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist wichtig: Ob für die Eltern oder das Kind – wer sich nachts von den Strapazen des Alltags erholen kann, ist am nächsten Morgen fitter. Wichtig ist da vor allem, dass Ihr Nachwuchs in seiner Schlafstätte gut aufgehoben ist. Erfahren Sie hier, auf was Sie beim Kauf von Kinderbetten achten müssen und welche Arten von Betten sich besonders fürs Kinderzimmer eignen.
Das große Angebot der Kinderbetten
Wer Schlafmöbel für den Nachwuchs sucht, wird zunächst einmal von der enormen Auswahl der Kinderbetten überrascht sein. Ob Gitterbetten für die Kleinsten, schmale Standardbetten oder Hochbetten für Kletterfreudige: Das Angebot für Baby, Kleinkind und Kind erscheint schier unüberblickbar. Viele Kinderbetten gibt es in bunten, kindgerechten Designs, aber auch lackiert in schlichtem Weiß. Ob Sie sich für Modelle aus Buche, Eiche, Kiefer oder anderen Hölzern entscheiden – Grundsätzlich gilt: Das Kinderbett muss zum Alter Ihrer Kids passen. Während Kleinkinder in Gitterbetten gut aufgehoben sind und somit vor dem Herausfallen geschützt sind, eignen sich diese Kinderbetten nicht für ältere Kinder. Ebenso gilt dies andersherum: Ein Hochbett eignet sich in keinem Fall für Kleinkinder, denn zu groß ist das Risiko des Herausstürzens. Ab wann ein Kind in einem Etagenbett schlafen kann, hängt von der Entwicklung und den persönlichen Fähigkeiten ab. Im Alter von etwa fünf bis sechs Jahren können kleine Abenteurer aber gefahrenlos in einem Hochbett schlafen, das alle Sicherheitskriterien erfüllt.
Kinderbett? Aber sicher!
Die Sicherheit steht bei Kinderbetten an erster Stelle! Achten Sie bei der Anschaffung eines Betts für Ihren Nachwuchs vor allem auf Qualität und eine saubere Verarbeitung. Grundsätzlich sollte das Bett keine Gefahrenquelle für Ihre Kids darstellen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, das Kinderbett auf Herz und Nieren zu prüfen: Wenn scharfe Ecken oder Kanten am Bett vorhanden sind, eignet es sich auf keinen Fall fürs Kinderzimmer.
Ebenfalls dürfen keine Ritzen oder unebene Oberflächen vorhanden sein, die Potential für Verletzungen bergen. Prüfen Sie zudem, dass keine Querelemente oder andere Bauteile das Hochklettern ermöglichen – ein Sturz ist vor allem für Kleinkinder ein ernstzunehmendes Risiko, das vermieden werden muss. Bei Kleinkindern, die noch Schnullerketten tragen, sollte darauf geachtet werden, dass am Bett keine Teile überstehen, an denen die Kids hängen bleiben könnten. Zudem muss am Bett alles sicher befestigt sein und darf nicht in die Hände von Kleinkindern gelangen. Schrauben oder Klammern können verschluckt werden und somit lebensgefährlich sein.
Zu guter Letzt sollte vor allem bei Kinderbetten für Baby und Kleinkind darauf geachtet werden, dass der Verschluss nicht vom Kind geöffnet werden kann. Nur so ist Ihr Nachwuchs im Schlafzimmer sicher und vor dem Herausfallen geschützt. Achten Sie bei der Anschaffung eines Betts außerdem darauf, dass eine Gebrauchsanweisung vorhanden ist, die den sachgemäßen Aufbau verständlich erklärt.
Video: die Top 5 Baby- & Kinderbetten
Spezielle Maßangaben helfen, die Sicherheit eines Kinderbetts zu beurteilen. Für Gitterbetten gilt, dass der Abstand zweier Gitterstäbe mindestens 45 Millimeter betragen muss und auch bei Belastung nicht größer als 65 Millimeter werden darf. Weniger als 25 Millimeter Raum dürfen zwischen dem Boden und dem Gestell des Kinderbetts sein. Um zu verhindern, dass Ihr Kind aus dem Bett klettern kann, sollte der Abstand von Bettboden und Oberkante mindestens 60 Zentimeter betragen. Nach dem Einsetzen der Matratze sollte der Abstand von der Matratze zur Oberkante in der niedrigsten Stellung mindestens 50 Zentimeter betragen und in der höchsten Stellung mindestens 20 Zentimeter. Nur so können Sie effektiv vermeiden, dass Ihr Kind im Schlaf versehentlich aus dem Bett fällt oder aktiv aus dem Bett klettert.
Kinderbetten mit Rollen müssen so konstruiert sein, dass mindestens zwei Rollen festgestellt werden können. So wird ein fester Stand des Bettchens garantiert. Herausnehmbare Sprossen am Kinderbett zeigen sich äußerst praktisch. Achten Sie aus Sicherheitsgründen jedoch darauf, dass die Schlupfsprossen nur mit den Federn nach oben montiert werden. Des Weiteren gilt es bei Wickelauflagen für das Kinderbett, dass diese nur zum Wickeln auf dem Kinderbett sind. Bevor Ihr Nachwuchs ins Bett gelegt wird, muss das Wickelbrett entfernt werden, um so ein Herabfallen des Bretts zu vermeiden.Sonderfall Hochbett:
Gerade für größere Kinder ist das Schlafen im Hochbett ein echtes Erlebnis. Auch beim Kauf eines Etagenbetts sollte geprüft werden, ob das Bett besondere Sicherheitsmaßnahmen erfüllt. Das Hochbett muss mit einer durchgehenden Umrandung versehen sein, das ab Matratzenrand mindestens 16 Zentimeter misst und lediglich den Einstieg ausspart. Empfohlen wird eine Höhe von rund 30 Zentimetern, die das Herausfallen Ihres Kinds vermeidet. Der Aus- bzw. Einstieg des Hochbetts sollte am Fußende erfolgen und 30 bis 40 Zentimeter breit sein, denn so kann Ihr Kind im Schlaf nicht herunterfallen. Spezielle Netze, die an Zimmerdecke und Umrandung des Hochbetts befestigt werden, vermeiden zusätzlich einen Sturz aus dem Etagenbett. Eine solide Verarbeitung – sowohl beim Gestell als auch bei der Liegefläche – und eine zuverlässige Standfestigkeit sind bei einem Hochbett ebenso wichtig. Für zusätzlichen Schutz kann das Hochbett an der Wand befestigt werden.
Unbedenkliche Materialien im Kinderbett für erstklassigen Schlaf
Wer Nacht für Nacht mindestens sieben Stunden im Bett verbringt, sollte sich dort auch wohlfühlen. Im Schlaf sind wir am angreifbarsten – und das gilt auch für Schadstoffe. Besonders beim Schlafbereich der Kids sollte auf ein unbedenkliches und schadstofffreies Umfeld Wert gelegt werden. Aus diesem Grund ist die Auswahl der Materialien des Kinderbetts besonders wichtig. Vor allem unbehandelte und ökologisch verarbeitete Hölzer eignen sich ausgezeichnet für den Schlafmöbelbereich – dort können Ihre Kids bedenkenlos schlummern lassen. Heimische Hölzer zeigen sich dabei langlebig, nachhaltig und schadstoffarm. Viele Hölzer aus heimischen Wäldern sind außerdem mit dem FSC-Label versehen. Es steht für eine nachhaltige Forstwirtschaft und eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft. Achten Sie bei der Anschaffung von Kinderbetten auf eine transparente Herkunft des Materials und greifen Sie im Zweifelsfall lieber zu Öko-Betten. Einige Prüfsiegel und Normen, die nachfolgend erklärt werden, geben darüber hinaus ebenfalls Aufschluss über die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Kinderbetten.
Welche Gütesiegel bei Kinderbetten?
Bestimmte Prüfkennzeichen und Gütesiegel ermöglichen bereits beim Kauf eines Kinderbetts eine adäquate Einschätzung, ob das Bett allen gängigen Sicherheitskriterien entspricht. Ein Kinderbett sollte unbedingt nach der Norm DIN EN-Norm 716-1:2008 und der Norm A1:2013 „Kinderbetten und Reisekinderbetten für den Wohnbereich“ zertifiziert sein. Diese regelt die europaweiten Sicherheitsbestimmungen für Kinderbetten. Das GS-Zeichen ist ein deutsches Prüfzeichen, mit dem Hersteller die gesetzliche Konformität und die Sicherheit ihrer Ware garantieren. Auch das TÜV-Siegel ist ein zuverlässiger Sicherheitshinweis, der gängige Sicherheitsstandards garantiert. Auch die europäische Normenreihe DIN EN 71 für die „Sicherheit von Spielzeug“ ist ein relevanter Hinweis auf die Unbedenklichkeit von Kinderbetten. Weitere europäische Stoffverbote und Grenzwerte garantieren insbesondere im Hinblick auf chemische Substanzen, welche bei der Verarbeitung zum Einsatz kommen, eine gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Ob massiv, bunt, einfarbig, natürlich oder lackiert – beim Kauf von Kinderbetten sind den Eltern keine Grenzen gesetzt. Noch vor dem Design steht an erster Stelle bei der Kaufentscheidung die Sicherheit des Kinderbetts. Mit unseren Tipps gestaltet sich der Kinderbetten-Kauf für Sie nun hoffentlich etwas einfacher.
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