Apple, Samsung oder Huawei: Sie alle bieten ein statusträchtiges Smartphone, für das um 1000 Euro beim Erwerb fällig werden. Soll ein neues Modell gekauft werden, stellt sich daher die Frage: Lieber ein Handy ohne Vertrag?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Handy ohne Vertrag: Ein teurer Spaß?
Wer ein neues Handy kaufen möchte, orientiert sich meist an den Großen der Branche. Zur Auswahl stehen Apple iPhone 11, Samsung Galaxy S10, Huawei P30 pro und Huawei Mate 20X 5G. Welches technisch gesehen die beste Wahl ist, macht nur eine Seite der Kaufentscheidung aus. Doch wie sieht es mit dem Preis aus? Handy ohne Vertrag kaufen oder besser als Bundle mit selbst gewähltem Tarif erwerben?
Die genannten Smartphones bewegen sich im Preisbereich um 1000 Euro, was für die meisten Interessenten nicht gerade günstig ist. Zur Wahl steht nun, das Handy ohne Vertrag zu kaufen oder sich an einen Tarif zu binden. Bei letzterer Variante ist die Finanzierung kein Problem, denn es gibt entsprechende Angebote bereits ab elf Euro im Monat für ein solches „Status-Smartphone“. Große Vergleichsportale, die wie Verivox Angebote für ein Handy ohne Vertrag untersuchen und darstellen, zeigen aber, dass auch namhafte Mobiltelefone zu einem geringen monatlichen Preis erhältlich sind.
Sogar mit Zubehör! Der geringe monatliche Preis rührt auf der Umlage auf eine Vertragsbindung mit mindestens 24 Monaten, danach verlängert sich der Vertrag automatisch, wenn er nicht gekündigt wird. Eine Milchmädchenrechnung, die darauf spekuliert, dass der Kunde an den Anbieter gebunden wird und eher ein neues Smartphone aussucht, als dass er den Vertrag kündigt.
Je nach gewähltem Tarif kann das aber teuer werden und die Gesamtkosten belaufen sich später auf deutlich mehr, als für den Kauf des Telefons und bei freier Tarif- und Anbieterwahl angefallen wären. Also doch lieber das Handy ohne Vertrag wählen? Vielleicht mit einer Prepaid-Karte, um die Kosten kontrollieren zu können? Das ist vor allem für Eltern eine Option, wenn sie den Kindern aktuelle Modelle bieten wollen, die das neueste Betriebssystem ebenso bieten wie die Top Kamera für das beste Foto aller Zeiten. Welche Variante gewählt wird, ist allerdings auch eine Frage des Typs:
Wenignutzer
Ein kleiner Pakettarif ist oft ausreichend, wenn das Smartphone für einen Einsteiger, für Kinder oder Wenignutzer gedacht ist. Hier gibt es zum Beispiel Angebote für 500 MB oder für 100 Minuten in alle Netze. Solche Tarife kosten teilweise weniger als fünf Euro im Monat. Wenignutzer kommen oft günstiger, wenn sie das Smartphone sowie nötiges Zubehör separat kaufen, auch wenn der Kaufpreis dann auf einmal zu zahlen ist.
Nutzer von Allnet-Flatrates
Wer öfter mobil im Internet unterwegs ist und dabei bis zu zwei Gigabyte im Monat an Datenvolumen verbraucht, kommt mit dem separaten Kauf von Handy ohne Vertrag und dem Abschluss eines passenden Tarifs meist günstiger weg. Solche Tarife sind für unter 10 Euro im Monat zu buchen. Per App lässt sich der aktuelle Datenverbrauch sowie der Verbrauch an SMS und Freiminuten ablesen, daraus kann eine Buchungsoption für die Zukunft abgeleitet werden. Wer sich verschätzt und mehr Daten verbraucht als bezahlt, muss einen deutlich höheren Preis zahlen, außerdem wird die Downloadrate arg gedrosselt.
Bundles für Vielnutzer
Je mehr Datenvolumen verbraucht wird, desto eher lohnt sich ein Bundle aus Vertrag und Telefon. Intensivnutzer, die häufig Videos in hoher Qualität anschauen wollen und denen es auf eine höchstmögliche Geschwindigkeit beim Download ankommt, sollten einen Vertrag abschließen. Wichtig: Nicht von der Werbung blenden lassen, denn die angebotenen LTE-Downloadraten sind nicht überall zu erreichen. Außerdem ist das Netz der günstigen Anbieter gerade im ländlichen Raum nicht so gut ausgebaut und es muss auf die großen Namen wie Telekom und Vodafone zurückgegriffen werden.
Tipp: Wer nach 24 Monaten nicht den Kauf eines neuen Handys plant, sollte den bestehenden Vertrag unbedingt kündigen. Denn der Anbieter verlangt auch weiterhin die bisherige Rate, die nächste Kündigungsmöglichkeit besteht dann meist erst wieder mit Ablauf eines Jahres.
Prepaid-Karte ohne Vertrag?
Spätestens nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule brauchen Kinder ein eigenes Smartphone. Viele Schulen bieten Apps an, über die die Vertretungspläne zugänglich sind, auch wichtige Bekanntmachungen werden online getätigt. Wer hier kein eigenes Handy hat, ist oft aufgeschmissen. Das gilt auch für die „Fahrschüler“, also Kinder, die mit Bus, Bahn oder Taxi nach Hause fahren. Sie sind auf das Mobiltelefon angewiesen, um Fahrt- und Abholzeiten zu klären.
Auf der anderen Seite steht der Wunsch der Eltern, die Kinder zu einer bewussten Mediennutzung zu erziehen. Sie sollen das Smartphone im besten Fall nur dafür nutzen, den Service des ÖPNV oder den Vertretungsplan einzusehen, vielleicht noch per WhatsApp einen Plausch mit den Mitschülern halten. Doch die Realität sieht anders aus und es laufen ununterbrochen Musik und Videos auf den Telefonen. Das kann teuer werden!
Eltern tun gut daran, beim Kauf des Smartphones die Vernunft walten zu lassen. Sie sollten überlegen, was wirklich benötigt wird: Soll es ein Smartphone mit hochauflösender Kamera sein, die ein exzellentes Foto erlaubt? Oder reicht auch ein Telefon, mit dem lediglich Nachrichten verschickt werden können und das natürlich zum Telefonieren taugt?
Angesichts der ständigen Vergleiche der Kinder untereinander wird es beim Kauf bzw. beim Vergleich der Angebote ohnehin darauf hinauslaufen, dass nicht der beste Service im Mobilfunkshop für die Entscheidung wichtig ist, sondern das Zubehör sowie die Features, die das Telefon mitbringt.
Welches Betriebssystem es hat, welche Kamera, ob sich ein Foto auch verschicken lässt, wie gut sich das Handy mit dem Internet verbunden lässt: Diese und weitere Punkte sind für Kinder eher relevant als die Frage, zu welchem Preis das alles zu bekommen ist.
Ein Beispiel von Vodafone: Hier gibt es für 9,99 Euro derzeit 2,5 GB Daten pro Monat. Dazu kommen 200 Freiminuten oder 200 SMS. Für Kinder oder Jugendliche durchaus ausreichend und die Kosten sind überschaubar. Braucht der Nachwuchs mehr Freiraum bzw. mehr Datenvolumen, kann er sich das vielleicht durch kleine Arbeiten im Haus oder Garten verdienen. Dies stellt damit eine Möglichkeit dar, den Kindern Werte zu vermitteln und sie dafür zu sensibilisieren, dass diese Werte nicht von ungefähr kommen, sondern erarbeitet werden müssen.
Welches Smartphone ist das richtige?
Es muss nicht nur die Frage entschieden werden, ob das aktuelle Modell eines angesagten Herstellers das richtige Modell für das Kind ist. Es geht auch darum, welches Smartphone die nötigen Features mitbringt und welches Modell demzufolge geeignet ist. Besonders günstig sind natürlich Modelle aus vergangenen Jahren erhältlich, doch nicht selten wird für diese der Service seitens des Herstellers nur noch eingeschränkt angeboten. Auch das Betriebssystem kann bereits veraltet sein.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien ist bereits von Zehnjährigen zu erwarten, wenn sie es denn gelernt haben. Dann sind Mobiltelefone zudem ausreichend früh zu kaufen, denn vorher sollten Kinder ohnehin nur höchstens eine halbe bis eine Stunde vor dem Bildschirm zubringen dürfen.
Umfragen haben aber ergeben, dass sogar schon Grundschulkinder per WhatsApp mit ihren Mitschülern und Freunden in Kontakt bleiben und das, obwohl sie sich täglich sehen. Das Smartphone ist damit zum wichtigen Kommunikationsmittel geworden. Allerdings auch zum Druckmittel, denn wer keines vorweisen kann, wird direkt als benachteiligt gesehen.
Um eine Entscheidung zu treffen, welches Telefon die beste Wahl ist, helfen die folgenden Punkte:
- Je jünger das Kind ist, desto weniger hochwertig muss das Telefon sein. Lieber an Stoßfestigkeit und Displayschutz als an die
- Kamera und das tolle Foto denken!
- Prepaid- oder Kindertarife nutzen
- Bei älteren Kindern sollten verschiedene Apps nutzbar sein.
- Das Telefon sollte die Nutzung von Zubehör (z. B. Kopfhörer) zulassen.
- Besser ein handliches Modell wählen – größere Modelle laufen schneller Gefahr, fallen gelassen zu werden.
- Bei kleineren Kindern auf intuitive Bedienung achten.
- Es sollte auch noch in naher Zukunft ein Service für das Modell angeboten werden.
- Es gibt viele aktuelle Modelle von Mobiltelefonen, die auch für Kinder geeignet sind.
Fazit: Handy ohne Vertrag oder mit?
Ein Handy ohne Vertrag ist in vielen Fällen günstiger. Das gilt vor allem dann, wenn der Nutzer nur wenig surft und telefoniert und wenn der Kauf eines bestimmten Modells im Rahmen einer Angebotsaktion oder durch anderweitig begründete niedrige Preise stattgefunden hat. Ein sehr teures Modell wird auch bei der Finanzierung über einen Vertrag nicht zu einer Günstig-Variante, denn die monatlich zu zahlenden Raten werden verständlicherweise nach oben angepasst.
1 Kommentar
Hey
Ab wann Kinder ein eigenes Handy bekommen sollen ist ein sehr pressantes Thema.
Die allgemeine pädagogische Empfehlung ist, dass die Kinder 9 Jahre alt sein sollten. Nur mal ehrlich, also ich sehe Kinder sehr viel früher am Handy. Ob zum spielen, Filmchen schauen, die Kids fahren total drauf ab.
Das die Technik nicht an den Kindern vorbeigehen darf ist vollkommen klar, nur um die Kinder ruhigzustellen, damit man seine Ruhe hat dafür darf das Handy nicht missbraucht werden.