Strandurlaub mit gleichzeitigem Camping mit Familie in Frankreich klingt nach Entspannung und Erholung pur. Die Provence bietet alles, was man sich für einen mehrwöchigen Urlaub wünscht. Lange Strände, kristallklares, sauberes Wasser und fast schon eine Garantie für Sonnenschein, denn an 300 Tagen im Jahr scheint sie. Wem es aber doch zu langweilig ist, zwei Wochen nur am Strand herumzuliegen, für den haben wir zehn Ausflugstipps in der Provence für Groß und Klein gesammelt.
1. Avignon mit der berühmtesten Brücke in Frankreich
„Sur le pont d’Avignon, L’on y danse, l’on y danse…“ Wohl nahezu jeder kennt dieses französische Volkslied, das auf die berühmte Brücke in Avignon anspielt, von der heute nur noch vier Bögen erhalten sind. Ehemals war sie die wohl größte Brücke in Europa und führte über die Rhone. Von der Pont Saint-Bénézet ist es nicht weit zum Papstpalast, der wie die Brücke UNESCO Weltkulturerbe ist. Beim Camping mit der Familie in Frankreich sollte auch etwas Kultur nicht fehlen.
Aber was macht ein Papstpalast in der Provence im Süden von Frankreich? Der gehört doch schließlich in den Vatikan. Ein kleiner Ausflug in die Geschichte zeigt: Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war der Einfluss des französischen Königs allerdings so groß, dass die Päpste für etwas mehr als hundert Jahre nicht in der heiligen Stadt Rom, sondern eben in Avignon residierten. Der Palast wirkt von außen wie eine riesige Festungsanlage, im Inneren offenbart er dagegen seine herrschaftliche Schönheit.
Jedenfalls ist ein Abstecher mit der Familie nach Avignon schon allein wegen der zwei beeindruckenden Bauwerke einen Besuch wert.
2. St. Tropez als perfekter Tagesausflug
Den Schönen und Reichen beim Flanieren zuschauen und deren Yachten begutachten, die sie im Hafen an die Leine gelegt haben. Das geht in St. Tropez besonders gut und selten kommt man den Super-Yachten näher als hier. Denn wer etwas auf sich hält, legt mit seinem eigenen Boot in der ersten Reihe an und lässt sich seinen Champagner direkt vor den Augen der zahlreichen Touristen schmecken, die an der Hafenpromenade entlang spazieren.
Aber St. Tropez hat auch mehr zu bieten. Ein Abstecher auf die Citadelle lohnt sich, um von oben einen Blick auf das ehemalige Fischerdorf zu erhaschen. Selbst auf filmischen Spuren lässt sich wandeln, denn die Filme um den etwas trotteligen und doch so liebenswürdigen Louis de Funes entstanden hier und ein kleines Museum, das natürlich in der ehemaligen Polizeiwache untergebracht ist, erinnert an deren Schaffen.
Ein perfekter Tagesausflug für Groß und Klein, wenn der Campingplatz vorübergehend zu eintönig wird.
3. Monaco – echtes Rennstreckenfeeling fern ab vom langweiligen Strand
Auch im Fürstentum Monaco lassen sich Yachten begutachten. Allerdings sind sie hier, etwa 120 Kilometer nördlich von St. Tropez doch noch eine Nummer größer. Hier parken nämlich nicht nur die Reichen ihre kleinen Boote, sondern die Super-Reichen ihre kleinen Kreuzfahrtschiffe. Vor allem der Blick von oben hinab in den Yachthafen ist eine wahre Offenbarung.
Auch Renn-Fans kommen in Monaco voll auf ihre Kosten, schließlich findet einmal im Jahr das legendäre und wohl beliebteste Formel-1-Rennen in Monaco statt. Ist gerade mal kein Renn-Wochenende ist es dann nämlich möglich, durch die Boxengasse zu schlendern und auch mal der Garage von Sebastian Vettel einen Besuch abzustatten. Erkennen wird man die allerdings nur schwer, denn ohne Formel-1-Einrichtung sind sie schlicht weiß und kaum als Box für einen der Renner erkennbar.
Bevor es aber wieder zurück auf den Campingplatz geht, unbedingt mit dem Auto und der Familie eine Runde über den Kurs drehen. Echtes Renngefühl wird im dichten Verkehr zwar nicht aufkommen, aber wer kann schon behaupten, auf der Rennstrecke in Monaco gefahren zu sein?
4. Nizza: zwischen Bergen und Meer
Im Norden sind noch die letzten Ausläufer der Alpen zu sehen, im Süden das Meer, im Osten ist es nur einen Katzensprung weit bis nach Italien. Nizza hat eine wahrlich gesegnete Lage und ein Tagestrip in die zweitgrößte Metropole der Provence ist verlockend. Wer mit Familie in Frankreich beim Camping Nizza nicht anschaut, verpasst wirklich einiges.
Alle kommen in Nizza auf ihre Kosten. Die Kinder vergnügen sich beim köstlichen Eis, das es hier an allen Ecken und Enden gibt, während die Damen vergnügt von Boutique zu Boutique schlendern können. Besonders sehenswert: Die lange Promenade direkt am Strand, deren Besuch sich vor allem am Abend lohnt, wenn sie in sanfte Lichter getaucht ist.
5. Grasse: Im Familen Urlaub einfach mal der Nase nach…
Grasse ist das Zentrum der Welt. Zumindest wenn es nach den Parfümeuren dieser Welt geht. So bezeichnet sich Grasse nicht umsonst als Welthauptstadt des Parfüms.
Der Ort im Hinterland der Côte d’Azur mit den Alpen (auch Seealpen) im Rücken ist nicht zuletzt als Handlungsort in Patrick Süsskinds Roman „Das Parfum“ bekannt geworden. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts werden hier Blüten destilliert, um ihren Duft festzuhalten und noch heute sind zahlreiche Parfümfabriken in Grasse angesiedelt, die man auch besichtigen kann.
6. Die Schlucht von Verdon: Beim Ansehen der Tiefe verschlägt es einem fast die Sprache
Wo wir schon bei Superlativen sind: Die Schlucht von Verdon liegt etwa 100 Kilometer im Landesinneren und wird auch als der Grand Canyon du Verdon bezeichnet.
Von einigen Stellen kann man mit der Familie von oben 700 Meter in die Tiefe der 21 Kilometer langen Schlucht schauen, während sich unten das türkis-farbene Wasser des gleichnamigen Flusses durch den Canyon schlängelt, was wahrlich beeindruckt. Zahllose Wanderungen führen sowohl oben als auch unten durch und über die Schlucht von Verdon.
7. Die Schlucht von Daluis: eine der schönsten Schluchten in Frankreich
Etwas ruhiger als an der beliebten Schlucht von Verdon geht es in der roten Schlucht von Daluis zu. Rot deshalb, weil ihre umgebenden Felswände in einem dunklen Rot leuchten.
Eine Wanderung durch die Schlucht ist spektakulär. Ausgestattet mit festem Schuhwerk, das nass werden darf, kann man sich im Sommer in die Schlucht wagen und diese durchschreiten. Für kleine Kinder ist es allerdings nicht empfehlenswert, da die Strömung selbst bei Niedrigwasser nicht zu unterschätzen ist.
8. Miniaturwelt „Le Jardi Train“: für Familien ein toller Tip
An Schlechtwettertagen auf dem Campingplatz im Zelt ausharren und langweilen? Das muss nicht sein. Ein Ausflug in die Miniaturwelt „Le Jardi Train“ bietet sich daher an und vor allem die Kinder werden begeistert sein. In der liebevoll eingerichteten Welt spielt das Leben, Züge fahren durch die Provence im Kleinformat und selbst nach Stunden des Zuschauens entdeckt man an allen Ecken und Enden noch Neues.
9. Die Höhle von Cocalière: für Familien ist hier Spannung vorprogrammiert
Im Westen der Provence in den Ausläufern der Cevennen findet sich die Höhle von Cocalière. Deren Höhlensystem erstreckt sich knapp 30 Kilometer unter Tage und ein Besuch ist faszinierend. Bei einer knapp einstündigen Tour kann man Teile der Höhle ansehen und man erfährt nebenbei einiges über deren Entstehung. Und vielleicht entdeckt man in den unterirrdischen Bächen und Seen dabei sogar die kleinen Höhlenflohkrebse.
10. Weintouren an der Rhône: Frankreich hat leckernen Wein zu bieten
Südlich von Avignon fließt die Rhône ins Mittelmeer. An ihren Hängen im Hinterland liegen unzählige Weinberge, die zu einem Ausflug locken und Abwechslung vom Alltag auf dem Campingplatz bieten. In den vielen Weingütern kann man es sich bei einer Verköstigung der guten Tropfen gut gehen lassen, um anschließend den Kofferraum voll zu machen. Wer nicht die Kinder
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